Leise und heimlich mache ich mich auf den Weg zu Aduya... wo steckt sie nur? Dann entdecke ich sie. "Schwester, hier bist du. Ganz in der Ecke der Bar. Und was stinkt den hier so, dass nicht mal die Rauchschwaden und der Whiskygeruch es zu übertönen vermögen?" Daraufhin senkt sie ihren Blick und zeigt mit der Hand auf ihre Pumps. "Kindchen," entgegne ich ihr kopfschütteln, "sag doch was! Rede mit mir! Ich hab' nicht nur Tequilla in meinem Handtäschchen. Für ein Paar Ersatzschuhe ist da auch stets Platz". Daraufhin lässt sie schnell das versaute Paar verschwinden und zieht sich das neue Paar über ihre Füsschen.
Plötzlich blickt Aduya mich entsetzt an. "Was ist denn? Ist mein Rouge verlaufen?", frage ich entgeistert nach. Dann merke ich: Sie blickt nicht mich an, sondern hinter mich. Denn dort hinten steht er. Der Traum meiner schlaflosen Nächte. Steinner in Person. Was für eine Überraschung!
Dann nähert sich mir El und führt mich mit ihm auf die Bühne. Ich auf der Bühne? Aber ich habe doch so sehr Lampenfieber! Mit jedem Schritt näher dorthin werden meine Beine schlappriger... meine Kniee weicher. Ich spüre meinen Puls davonrasen. Els Ansprache nehme ich kaum war. Und dann... plötzlich macht er die Bühne für mich und Steinner frei. Was mache ich denn nun? Genau, wie immer. Improvisation ist alles. Nur nichts anmerken lassen, cool bleiben und so tun, als ob das völlig normal wäre. Oh mein, Gott, worauf habe ich mich nur eingelassen!