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Bestürzt nimmt McHaggys die Nachricht, die er von Gido höhrt auf. "Das darf und kann nicht sein!" denkt er bei sich "Das kann nicht sein." er schaut sich um und sieht in die blassen Traurigen Geschichter...
Er will etwas sagen aber es kommt nichts, der Klos in seinem Hals ist einfach zu groß. Das blickfällt wird enger, er kappselt sich für einen Augenblick ab, geht die Möglichekeiten, Folgen und andere Sachen durch, die die neue Situation hervorbringen. Er fasst einen Entschlussen laut räuspert er sich, so das alle, zumnidest vermutet er das, Blicke auf im liegen, er spührt den Druck regelrecht, dann sprudelt es plötzlich aus ihm heraus:"Ich werde dir Folgen und dich unterstützen Gido, der schwur, welchen ich geleistet habe gallt nicht nur Susi, sondern den Nibelange und ich kann und werde meine Freunde nicht im stich lassen!"
Gidos Miene entspannt sich etwas und sogar noch etwas mehr, als die anderen Hags Beispiel folgen und ihm die "Treue" schören.
"Gut dann wäre das erstmal geklärt." meint Gido und deutet an, das die Versammlung hiermit beendet ist.
McHaggys hält Helena kurz zurück, als diese Aufsteht und den Raum mit ihm verlassen will und flüstert ihr ins Ohr:"Geh schon mal vor und warte draußen, ich will noch kurz etwas mit Gido besprechen." Er küsst sie sanft.
Dann ist er mit Gido alleine. McHaggys legt seinen Arm auf Gidos Schulter und sieht ihn ernst an, dann sagt er:"Gido, wenn du irgendetwas brauchst sag einfach bescheid, ich kümmere mich darum, sofern es meine fähigkeiten nicht übersteigt. Und mach dir keinen Kopf du wirst das Kind schon schaukeln."
Gido antwortet mit einem Nicken, dann verlässt auch McHaggys die Backstube.
Die kühle Abendluft wirkt erfrischend, die Luft in der Bäckerei wirkte stickig. Helena steht mit leicht gesenktem Haupt am Auto, sie schaut auf, als sie McHaggys kommen höhrt. "Meinst du wir schaffen das?" fragt sie ihn.
"Mach dir keinen Sorgen Gido ist durchaus fähig uns zu leiten und nun wird sich zeigen wer wirklich loyal ist..." antwortet er knapp "Ich glaube ich sollte mal mit dem Karren in die Werkstatt." Meint er noch als sie holpernd losfahren.
Nachdem die anderen gegangen sind, steht Gidorich noch eine kurze Zeit einfach nur da und starrt in den leeren Raum.
Was für ein Glück er doch mit dieser kleinen Bande hat! Alles ehrenwerte Gangster!
Er ist froh, das McHaggys das Wort ergriffen hat.
Gerade, als die Stimmung am Tiefpunkt war, hat er die Gang etwas motivieren können!
„Danke Hag!“, murmelt Gidorich in den leeren Raum hinein.
"Man wird sehen, wie sich das ganze nun entwickelt…"
„Was für eine großartige Gang!“, denkt er noch und verlässt nun auch endlich die Bäckerei.
Der nächste Tag
Als am nächsten Morgen seine wunderbare Freundin Schakeline zu besuch kommt, ist er sehr überrascht.
Doch irgendwie kommt ihm das ganze auch seltsam vertraut vor!
Ein Déjà-vu...
"Gido, geht es dir gut?" frage ich ihn beängstigt und rüttele ihn sanft am Arm, da er schon seit einiger Zeit auf ein und dieselbe Stelle blickt. Dann blickt er wieder auf, schüttelt sich leicht und fragt verunsichert: "Was? Wo bin ich? Schaki... Gott sei Dank, ich muss für eine Sekunde weggedöst sein".
"Das habe ich gemerkt, Gidorich. Du solltest dich besser noch etwas ausruhen, eventuell auch eine Runde schlafen in Erwägung ziehen. Du bist doch vollkommen überarbeitet... Die Nibelaugenbäckerei, die Sortimentserweiterung mit den Torten... dann bist du auch noch der Pate einer der berühmtesten Gangs hier in Chicago... komm, mach mir noch eine Tüte mit Brezeln zurecht für die Rosen und wenn ih gegangen bin sperrst du für heute den Laden zu und legst dich auf eines deiner sechs Ohren.
Über einen Lehrling oder zumindest eine Aushilfe solltest du dir auch so langsam mal Gedanken machen, schliesslich läuft der Laden und du kannst dir locker eine Hilfe leisten."
"Ach Schakeline, vielleicht hast du recht...", antwortet Gidorich.
Wenn Aduya zurück ist, will er so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen. Vielleicht sollte er tatsächlich annoncieren...
"Weißt du, ich vermisse Aduya sehr! Danke, dass du mich etwas ablenkst und dich ein wenig um mich kümmerst! Du bist eine wahre Freundin...
Ach, sag mal, wo ist denn überhaupt dein Sunny?", fällt ihm endlich ein zu fragen.
"Ich rede die ganze Zeit von mir und meinem Liebeskummer... Aber du sitzt ja auch allein hier! Wie unaufmerksam von mir!", ärgert sich Gidorich. Was ist er nur für ein Freund!
"Verzeih mir, bitte!"
Wie ein riesiges Sahnebaiser steht die volle Scheibe des weiß leuchtenden Mondes am Himmel über der nächtlichen Stadt. Es ist ruhig geworden. Sogar hier in Southdeering, dem Stadtteil, den Gidorich trotz all des Schmutzes und Gesindels so sehr liebt, ist nun endlich Ruhe eingekehrt.
Langsam schließt er die Bäckerei auf. Voller Wonne nimmt er den Duft von Mehl und seinen feinen Gewürzen in sich auf, der ihm entgegenbrandet als die Tür aufschwingt. Seit scheinbar ewiger Zeit schon vollführt er täglich dieses Ritual.
Doch etwas hat sich verändert.
Seit einigen Tagen schwingt immer auch ein wenig Sehnsucht in diesem Geruch mit. Sehnsucht nach dem Mehr in seinem Leben! Sehnsucht nach anderen Gerüchen! Sehnsucht danach, etwas anderes als nur Teig zu massieren. Ein unbändiges, sehnsüchtiges Verlangen nach Aduya!
Der Moment, da er sich eingestand, dass es mehr geben müsste, als dieses Glück, welches nur von dem Geruch seiner Backzutaten herrührte, war auf der einen Seite sehr schmerhaft. Zu merken, dass das, was er immer als einziges tun wollte nicht mehr genug sein sollte, tat weh!
Doch auf der anderen Seite bedeutete dieses Eingeständnis die Möglichkeit zum ersten Schritt einer Suche, welche nun ihr Ende gefunden hatte.
Gidorich wird sich frei nehmen. Er hat seine Vertretung gefunden. Menschen, denen er sogar seine geheimsten Rezepte anvertrauen kann! Wie damals Susi, bevor diese inhaftiert wurde…
Jetzt, da die Entscheidung steht, wird ihm erst bewusst wie sehr die Neuerungen der letzten Tage, seine neue Aufgabe und die Abwesenheit seiner jungen Liebe, an seiner Gesundheit zehrten! Er braucht wirklich etwas Zeit für sich! Und hoffentlich kann er diese bald wieder mit Aduya verbringen!
Doch nun muss er erst einmal alles vorbereiten, McHaggys wird erst später kommen. Sein „Auto“ muss erst noch repariert werden.
Genüsslich beginnt er seinen teig zu kneten. Seine Gedanken sind bei Aduya.
Etwas in Eile husche ich zur Tür herein. Es ist noch früh, aber hier zieht bereits ein köstlicher Duft durch die Bäckerei. Da Oldgun heute nicht arbeiten muss, möchte ich für ihn und die Rosen heute etwas Besonderes zum Frühstück holen: Eine Tüte der wunderbaren Nibelaugenbrezeln, wie sie nur Gido zustande bringt!
Da ist er ja auch. "Bonjour, Monsieur Gido!", begrüße ich ihn. "Bitte zwei Dutzend Eurer herrlichen Brezeln!"
Gido wirkt heute ein wenig abwesend, sucht mir aber liebevoll die schönsten seiner Gebildgebäcke heraus. Ich eile wieder hinaus, das Taxi wartet. "Au revoir, Monsieur Gido, und einen wunderschönen Urlaub! Du wirst uns fehlen!"
Während auf den Hauptstraßen Chicagos mal wieder die Hölle los ist, geht es in der kleinen Seitenstraße, an der Gidorichs Nibelaugenbäckerei liegt, eher beschaulich zu. Aber, obwohl es noch mitten am Tag ist, scheint die Bäckerei geschlossen zu sein. Die Tür ist verriegelt, kein Licht brennt. Als Jack, der Briefträger, leicht angesäuselt und schwankend mit seinem Fahrrad drei Häuser weiter vor einer Tür hält, schaut er noch einmal prüfend auf den zerknitterten Umschlag, den er aus seiner Jackentasche zieht. „Imma diese S…S…Sonndaaeinsätze… hicks...“ Er zieht eine Augenbraue hoch und hält sich das Kuvert näher vor die Nase, schüttelt den Kopf, schaut die Hausfassade hoch, lupft seine Kappe und wischt sich den Schweiß mit dem Handrücken von der Stirn. Schulterzuckend steigt er umständlich vom Rad. „Ejal… wird sch… sch… schon ankommen… hicks…“ stammelt er und will gerade den Umschlag unter der Tür durchschieben, als ein Paar sehr hübsche Beine an ihm vorbeiläuft. Mit einem breiten Grinsen kann er es sich nicht verkneifen, der jungen Dame hinterher zu pfeifen.
Die Frau bleibt abrupt stehen, dreht sich prätentiös auf ihren hohen Absätzen um und blickt Jack herausfordernd an. Der Briefträger erstarrt augenblicklich zur Salzsäule und wünscht sich, ein Loch täte sich auf, um darin zu verschwinden. Statt dessen gleitet ihm der Umschlag aus den Händen und segelt ausgerechnet dieser wunderschönen Frau vor die Füße. „V…V…Verzeih’n Sie, Miss.“ Jack geht in gebückter Haltung einen Schritt auf die junge Dame zu und will nach dem Umschlag greifen, doch schon bohrt sich ein Schuhabsatz in das Papier. Jack zuckt zurück und schaut wie ein begossener Pudel zu der Frau auf. „Was sehe ich denn da? Ein Telegramm für Meister Gidorich?“ „Ja Miss.“ kommt die schüchterne Antwort. „Und wo wolltest du damit hin? Die Bäckerei ist doch da vorne! Zu tief ins Glas geschaut hast du, du Lump!“ „Ja Miss.“ Jack weiß gar nicht, wo er hinschauen soll, so sehr schämt er sich. Da sieht er im Augenwinkel sein Fahrrad stehen. Und ehe die junge Dame noch weiter schimpfen kann, macht er einen Satz, schwingt sich überraschend elegant auf seinen klapprigen Drahtesel und ist so schnell um die nächste Hausecke verschwunden, dass die junge Frau ihm nur noch ein „Hey!“ hinterher rufen kann.
Seufzend dreht Schakeline sich um und geht in Richtung Bäckerei. Da die Tür verschlossen ist, klopft sie mit der Faust gegen das Schaufenster. „Gidorich! Bist du da? Mach auf!“ Im Inneren des Ladens regt sich nichts. Schakeline blickt den Umschlag an. „Ein Telegramm… das muss etwas Wichtiges sein. Wo mag Gido nur sein?“ Sie wendet den Umschlag, dreht ihn, hält ihn gegen die Sonne, doch man kann nichts erkennen. Unsicher blickt sie noch einmal in Gidorichs Geschäft und dann wieder auf den Umschlag. „Wenn es nun wirklich wichtig ist?“ Sie wischt ihren Gedanken, das Briefgeheimnis zu verletzen, beiseite und steckt den Umschlag in ihre Jackentasche. Vielleicht weiß McHaggys, wo Gido steckt…
Ach du meine Güte, das kann ich Gidorich nicht antun.... ist bestimmt wichtig, dann warum sonst sollte man ein Eiltelegramm versenden? Hag ist sein engster Vertrauter, ich muss ihn ganz schnell finden, damit er es Gido übergeben kann.
"Hätte ich doch nur niedrigere Absätze angezogen, dann käme ich auch schneller voran", jammere ich vor mich hin, während ich Haggys nirgends entdecken kann - weder im Hinterhof von Ghidorahs Backstube, wo er ab und an seinen Rausch ausschläft, noch in der Spelunke einen Strassenzug weiter, in der er sich den zum Rausch gehörenden Whisky organisiert.
Aber was soll es, ich schätze, es führt kein Weg daran vorbei, mir demnächst ein eigenes Gefährt bei Scipio zu bestellen. So oft wie Sunny aus der Stadt ist... da muss ich mich selbst chauffieren können.
Endlich nach einer knappen Stunde des Suchens entdecke ich ihn. Dort drüben von dem Konzertplatz vernahm ich seine neue Gitarre, welche er erst neulich von dieser jungen Dame geschenkt bekam. Völlig vertieft in sein neues Instrument hört er mich trotz klackernder Absätze nicht nähern. Einen Spass mit ihm erlaubend klopfe ich ihm auf die Schulter. "Guten Morgen, Haggys. Schön, dich auch endlich zu treffen", rutscht es mir aus meinem Mund und Haggys zeitgleich vor Schreck darüber, dass jemand hinter ihm steht, vom Stuhl. "Schaki, wie kannst du mich so erschrecken!", faucht er mich an, setzt aber im nächsten Moment bereits wieder einen entschuldigenden Blick auf. "Du bist nicht viel anders als Gidorich", kontere ich ihm daraufhin, "Gido ist bei meinem letzten Besuch auch total erschrocken... seh ich denn so erschreckend aus?". "Nein", entgegnet mir Hag sofort, "du bist eines der anmutigsten und liebreizendesten Damen dieser Stadt", tröstet mich der alte Charmeur. Apropo Gido: Genau deshalb habe ich ihn ja gesucht. "Hag, bitte gebe Ghidorah sofort dieses Telegramm. Es scheint wichtig zu sein. Nur diesem Dummkopf an Postjungen stieg anscheindend der Whisky zu sehr ins Hirn. Stell dir vor, er wollte doch tatsächlich dieses wichtige Telegramm auf der Strasse liegen lassen". Hastig suchte ich während meiner Worte das Schreiben in meiner Handtasche und kramte es zwischen Lippenstift, Handfeuerwaffe und Reservetequilla hervor. Hier ist es, ich hab es gefunden:
"Bitte, gib es ihm sofort, du weisst, wie viel mir Gidos Glück bedeutet!", flehe ich ihn ein letztes Mal an, bevor ich meinen Weg in die Redaktion fortsetzte.
Gidorich sitzt mir Helena auf einer Bank am Pier. Er hat die Mittagspause heut früher begonnen.
Da das Wetter gut ist hatte er beschlossen, seine neuen Mitarbeiter hier, an der frischen Luft noch einmal zu treffen, um letzte Klarheiten aus der Welt zu schaffen. Nun warten die Beiden auf Hag.
Gidorich hatte die Nacht hindurch die Leckereien für die Frühstücker zubereitet, früh morgens die liebreizende Elektra bedient, und schließlich auf Helena gewartet. Diese hat ihn früh morgens abgelöst und war seit dem damit beschäftigt, die frischen Waren unter die hungrigen Gangster zu bringen. Nach der Mittagspause wird McHaggys die Backstube übernehmen und für die weiteren Kunden backen. Soweit die Theorie.
Doch nun muss Hag erst einmal kommen…
„So, ich denke, du weißt bescheid! Ich habe volles Vertrauen, dass ihr den Laden schmeißen werdet!“, beginnt Gidorich noch immer nicht ganz von der Urlaubs-Idee überzeugt.
„Aber sicher…“, antwortet Helena ungeduldig. Es gibt Dinge, die sie im Moment mehr interessieren.
„Aber nun erzähl doch erstmal, wo es denn nun genau hin geht mit Aduya! Ich fahrt doch zusammen?!“, fragt sie neugierig. „Zusammen?“, reagiert Gidorich verdutzt. „Ach so, Nein, wir fahren nicht in den Urlaub! Jedenfalls ist nichts geplant… Ich nehme mir lediglich frei, da sie meinte, sie würde heute vielleicht nach Chicago zurück kommen. Ich wollte mit ihr ein paar schöne Tage verbringen!“, er stockt, schaut leicht betrübt. „Was hast du denn?“, fragt Helena sogleich besorgt. „Ich… Ich habe einfach eine Weile nichts von ihr gehört. Ich weiß nicht, ob sie nun wirklich kommt.“ Er schaut zu Boden. „Hoffentlich kommt sie! Ich vermisse sie so sehr! Und nun habe ich ja frei! Wenn ich nicht einmal mehr backe zur Ablenkung…“, nuschelt er seufzend in sich hinein.
„Ach, Gido, sie wird schon kommen…“, beginnt Helena gerade, als Hag angelaufen kommt.
„Könich, mein Könich!“, brüllt er. Ein Lachen kann er sich dabei sichtlich schwer verkneifen.
„Es tut mir leid, ich bin zu spät! Ich habe mich festgespielt! Diese Gitarre ist so großartig. Ich würde immer noch spielen, wäre Schaki nicht gekommen…“, völlig aus der Puste hält er endlich inne.
„So, Hallo erstmal!“, beginnt er noch einmal. Dann dreht er sich zu Helena, schaut sie entschuldigend an, und nimmt sie schließlich leidenschaftlich in seine starken Arme.
Leicht verwundert beobachtet Gidorich diesen Austausch von Zärtlichkeiten, der in einem langen Kuss endet.
Er war wohl wirklich gestresst in letzter Zeit, dass er das nicht bemerkt hat!
„Seid ihr sicher, dass ihr auch arbeitet, wenn ich euch alleine in der Bäckerei lasse?“, stichelt er.
„Ach, Gido, Ich habe was für dich! Schak hat’s gebracht! Ist wohl wichtig…“
Lange starrt Gidorich den Umschlag an, ehe er ihn öffnet.
Es beginnt mit einem leichten Grinsen, dann schließlich breitet sich ein strahlendes Lachen auf seinem Gesicht aus.
„Sie Kommt! Sie kommt!!!!“ Jauchzt er und springt tanzend um seine beiden neuen Mitarbeiter herum.
Schulterzuckend schauen die Beiden sich an.
"Puh, der Tag heute scheint ja richtig stressig zu werden." denkt er bei sich, nachdem sich Schaki schon wieder auf den Weg gemacht hat. Sie wirkt immer so in Eile. "Das Auto scheint noch nicht fertig zu sein, zumindest hat er noch nichts gegenteiliges vernommen." scheifen seine Gedanken ab "Naja zumindes wohnt Gido nicht zu weit weg..."
Dann vertieft er sich wieder in sein Gitarrenspiel.
Plötzlich schrickt er auf. "Wie spät ist es? Wo zum Hänker bin ich hier eigentlich? Was mach ich hier?" Wie Maschinengewehrsalven schießen im mehr oder weniger sinnvolle Fragen durch den Kopf. Naja zum Glück hat er heute noch nichts getrunken und gestern auch nicht, er hat Gido ja versprochen in der Bäckerei auszuhelfen und in ein paar Stunden fängt die erste schicht an und so fast er sich schnell wieder.
"Oh, mist das Telegram." wie ein Blitz trifft in diese Erkenntniss. Vorsichtig packt er die Gitarre in ihren Koffer und macht sich auf den Weg zu Gido...
Unerträgliche Gerüche dringen an meine Nase, als der Schaffner die Tür öffnet und „Chicagoooo, Union Station!“ brüllt. Alter Schweiß, schlechter Atem, der noch das Essen vom Vortag erahnen lässt und andere exquisite Duftnoten lassen meinen Wunsch nach Frischluft immer größer werden. Bald ist es geschafft, dann bin ich endlich wieder in Chicago.
Umständlich versuche ich meinen schweren Koffer aus dem Gepäcknetz zu bugsieren, bis sich endlich mal einer der mürrischen Tagelöhner bemüßigt fühlt, mir zu helfen. Der Zug ruckelt und wackelt, ich habe große Mühe, mich auf den Beinen zu halten; doch der Zug wird jetzt schon deutlich langsamer. Mit dem Koffer voran zwänge ich mich durch die dicht gedrängte Menge, bekomme hier einen Knuff und dort einen Schubser ab. Aber meine Miene erhellt sich ganz schnell, denn schon fahren wir in die Union Station ein. Am Bahnsteig stehen so viele Menschen. Ich versuche einen Blick hinaus zu werfen, instinktiv suche ich die Gesichter nach dem einen ab, dem Gesicht, dass ich so sehr vermisst habe.
Plötzlich bremst der Zug mit lautem Quietschen und Zischen. Ich falle vornüber und lande in den Armen einer sehr korpulenten Dame mittleren Alters, die mich äußerst pikiert anstarrt. Mit einem schüchternen Lächeln entschuldige ich mich und versuche, wieder auf die Füße zu kommen; da wird auch schon die Tür aufgerissen und die ersten springen aus dem Waggon. Im Gänsemarsch bewege ich mich vorwärts, bis ich endlich an der Öffnung stehe und meinen Koffer hinauswuchte. Ein freundlicher Schaffner nimmt mein Gepäck entgegen und hält mir seine Hand hin, die ich dankend annehme. Ich steige die Stufen hinab und lasse meinen Blick über die Menschenmassen gleiten. Wo ist er? Gidorich, wo bist du? Vielleicht ist mein Telegramm nicht angekommen?
Da stehe ich nun, mitten auf dem Bahnsteig, erschöpft von der langen Reise. Um mich herum sind nur glückliche Gesichter, Frauen, die ihre Männer in den Arm schließen, Liebende, die sich innig küssen, Verwandte, die sich nach langer Zeit wieder sehen, mit Freundentränen in den Augen, lachende Gesichter überall, Schulterklopfen und Händeschütteln. Ich komme mir vor, wie auf einem fremden Planeten.
Seit einer knappen Stunde bereits steht Gidorich an der Haltestelle.
Die Stiele der roten Rosen in seiner Hand sind bereits leicht zerdrückt…
Immer wieder holt er das mittlerweile kaum noch lesbare, völlig zerknitterte Telegramm aus der Innentasche seines Jacketts. Ja, Gidorich hat sich extra in seine beste Garderobe geschwungen.
Wird sie tatsächlich kommen?
Gespannt schaut er dem einfahrenden Zug entgegen.
Erschöpft und Müde schliest Hag die Türe der Bäckerei ab und betritt den Hinterhof um erstmal eine zu rauchen. "Was ein Tag, hätte mir einer gesagt das er jemals als Bäcker arbeiten würde hätte er gelacht! Doch nun stehe ich hier..." bei dem gedanken huscht ihm ein kurzes lächeln über das Gesicht und er muss zwangsläufig lächeln.
Nach der kurzen Pause betritt er zum letzten mal für heute die Bäckerei um noch einmal nachzusehen ob auch alles in Ordnung ist.
Dann füllt er sich den großen Waschzuber im Hinterzimmer und nimmt erstmal ein Bad.
Freudig trällert er vor sich hin und übt für seinen groß Auftritt vor dem kritischen Chicagor Publikum...
Nervös und voller Vorfreude schaut Gidorich zu, wie der Zug langsam einfährt.
Der Zug kommt näher. Gleich wird er sie endlich wieder sehen!
Doch was ist das??? Der Zug fährt nicht auf sein Gleis! Wo fährt der denn hin?
Hmmm, sollte es einen Grund haben, dass dort drüben an dem Gleis so viele Leute stehen?
Er schaut sich noch einmal auf „seinem“ Bahnsteig um. Gähnende Leere… Weht dort etwa ein Strauch über den Weg?! Wie konnte ihm das nur entgehen?
Er war tatsächlich so in Gedanken gewesen, hatte sich so sehr darauf konzentriert, dass sein Anzug auch sitzt, dass ihm völlig entgangen ist, wie sich die Leute langsam an einen anderen Bahnsteig begaben, um auf die Ankunft ihrer Freunde und Familien zu warten.
Und nun fährt der Zug tatsächlich dort drüben ein.
Fassungslos muss Gidorich mit ansehen, wie das Stählerne Ungetüm schnaufend und ruckelnd zum Stillstand kommt.
Ein Zupfen an seinem linken Ärmel befreit ihn aus seiner Trance.
„Wat stehn se denn hier noch rum? Ham se de Durchsaje nich jehört?“
Gido sieht hinab, in ein runzeliges kleines Gesicht. Winzige Augen starren in aus Daumendicken Brillengläsern entgegen. Das kleine, hutzelige Männchen dort unten scheint seiner Uniform nach vor vielen Tausend Jahren einmal ein Schaffner gewesen zu sein.
„Nu los! Da drüm spillt de Musiech!“ Mit seinem winzigen Gehstock sticht das kleine Männchen in Gidorichs linken Oberschenkel.
„Nein, ich muss es wohl überhört haben…“, entgegnet Gidorich, leicht verwirrt.
„Und dat de annern alle wech sin?! Ham se wohl och nich jerafft, wa?!“, mäkelt der Greis weiter.
„Nein, ich ähhh… Ich muss wohl…“, beginnt Gidorich sich unsinniger Weise stammelnd zu entschuldigen. Und wird sogleich unterbrochen. Dieser Gnom verbreitet eine gewisse autoritäre Aura…
„Wen intressiert denn det? Nu Los! Mach dasse rübber komms! Da wartet doch jewiss ene schon janz sehnsüchtich uf de Blum, wennich nich irre! Hihi…“, Lachend scheucht er den komplett verwirrten Gidorich in Richtung des Übergangs.
Währenddessen steht Aduya bereits auf der anderen Seite auf dem Bahnsteig. Nur der Zug trennt die beiden noch von einander.
Endlich kommt Gidorich wieder ganz zu sich. Er dreht sich zu dem Alten, will sich bedanken, doch da ist niemand mehr.
Egal, er kann sich später bedanken! Jetzt nichts wie los! Schnell, bevor Aduya noch ohne ihn geht! Was sie wohl denkt, wenn er nicht auf sie wartet?!
In der Tat schaut Aduya mit feuchten Augen um sich. Sie sieht so verloren, enttäuscht und einsam aus, dass es Gidorich beinahe das Herz zerspringen lässt, als er sie endlich sieht.
In diesem Moment dreht auch sie den Kopf in seine Richtung. Zuerst sieht sie ihn nicht. Dann endlich hellt sich Ihre Miene auf. Auch seine Gesichtszüge entgleisen nun vollends. Er hat das Gefühl zu platzen vor Freude!
Er explodiert förmlich aus seiner Haltung. Schneller als jemals zuvor läuft er auf seine liebste Aduya zu. Er will sie endlich in seine Arme schließen. Seine Lippen sehnen sich nach den ihren! Nichts anderes will er noch! Kein Gedanke ist noch in ihm, außer diesem Brennen nach Liebe. Ihrer Liebe.
Endlich, nach endlosen Sekunden, erreicht er sie.
Er bleibt kurz zögernd vor ihr stehen. Eine Träne rollt ihre Wange herunter. „Wo warst du denn nur? Ich dachte schon…“ fragt sie und schaut ihm genau in die Augen. „Ich, oh es tut mir so leid!“, entgegnet er unsicher.
Ein Lachen liegt auf ihrem Mund, als sie endlich sagt: „Nun nimm mich schon endlich in deine starken Arme, du tollpatschiger großer Bär!“
Als die beiden sich nach etlichen Minuten wieder für einen Moment loslassen, küsst er ihr sanft eine Träne aus dem Mundwinkel und Greift nach ihrem Koffer. In der anderen Hand hält er noch immer die Rosen. „Hier, für dich! Lass uns von hier verschwinden… Es gibt sicher bessere Orte in Chicago für uns.“
Verliebt schaut er noch einmal an ihr hinunter. Wie unglaublich hübsch sie doch ist! Sie ist noch viel hübscher, als er sie in Erinnerung hatte! Obwohl das unmöglich ist.
In diesem Moment ist Gidorich der glücklichste Bäcker der Welt. Endlich ist sie wieder da!
„Danke, dass du wieder da bist! Ich habe dich so vermisst! Bitte geh nie wieder fort von mir!"
Er gibt ihr noch einen langen Kuss, dann gehen sie los.
Eng umschlungen gehen wir durch das Gedränge. Gidorich bugsiert mich und meinen schweren Koffer geschickt um die kreuz- und quer laufenden Menschen, spielende Kinder und schmutzige Pfützen. In einer kleinen Seitengasse hat er sein Gefährt geparkt und schwingt in einer eleganten Bewegung den Koffer auf die Ladefläche. Gido dreht sich einmal um die eigene Achse, öffnet die Tür und deutet in einer übertriebenen Geste eine Verbeugung an. Ich muss lachen und steige ins Auto ein. Mit federndem Schritt läuft er zur Fahrerseite und springt hinter das Steuer. Und schon kann die Fahrt losgehen.
"Wo soll es hingehen, mein Engel?" Mit großen Augen strahlt er mich an. Mein Blick wird glasig als ich ihm in die Augen schaue. Ich kann mein Glück gar nicht fassen. Dieser wunderbare Mann! Mein Herz quillt fast über vor Glück und Liebe. In meinem Bauch flattern Schmetterlinge, mein Puls rast - ich bin froh, dass ich sitze, sonst würden meine Beine wegknicken. Und wie ich ihm so in die Augen blicke, da sehe ich es ganz genau: ihm geht es genauso wie mir. Sein Blick ist so sanft, zart lächelt er mich an, die Zeit scheint still zu stehen. Draussen rast die Zeit weiter, doch hier spüre ich wie unsere Gefühle sich innerhalb eines Wimpernschlags zu einem wahren Orkan aufbauen.
Ich streichle ihm zärtlich über sein Gesicht, er stoppt meine Hand, nimmt sie in seine und haucht einen Kuss hinein. Dann schmiegt er sich an meine Hand und schließt die Augen. Ich kann seine Wärme spüren und wünschte, dieser Moment ginge nie vorbei.
Lautes Hupen schreckt uns aus unseren Träumen. Unsanft werden wir beide in die Realität zurückkatapultiert. Gido schaut zum Fenster hinaus "Also, wohin darf ich dich chauffieren?"
Nach kurzem Überlegen entscheide ich mich für die Krankenstation. Gido runzelt zwar die Stirn, doch er nickt und fährt los.
Wie wir uns so durch den dichten Verkehr schlängeln wird mir erst klar, wie sehr ich diese Stadt vermisst habe, ja, mit all ihrem Lärm und Dreck. Hier bin ich zu Hause, hier möchte ich sein. Ich schaue Gidorich an wie er konzentriert den Wagen lenkt und leise vor sich hin flucht, wenn ihm jemand zu langsam fährt. Er merkt, dass ich ihn beobachte und lächelt verlegen.
Kurze Zeit später halten wir vor der Station und Gido hilft mir galant aus dem Wagen. Ganz ungewohnt ist es, als ich so vor dem Gebäude stehe und mich umsehe. Ich atme tief durch und öffne die Tür. Sofort umgibt mich diese typische hektische aber freundlich Atmosphäre. Ich wandere durch den Gang zu meinem Zimmer und nicke meinen Kollegen knapp zu. Gido folgt mir und trägt den Koffer auf der Schulter. Im Zimmer angekommen, stellt er ihn auf meinen Wink hin in eine Zimmerecke.
"Danke mein Gido!" lächle ich ihn an. Ich sehe mich um; alles ist noch so, wie ich es zurückgelassen habe. Da merke ich wie Gido sich mir leise genähert hat und mir zärtlich den Nacken küsst. Seine Hände liegen auf meinen Schultern und massieren mich vorsichtig. Ich drehe mich langsam zu ihm um und wir schauen uns wieder tief in die Augen, bevor er mich plötzlich packt und leidenschaftlich küsst. Ich schmelze förmlich dahin, lasse mich in seine Arme fallen. Die Welt um uns herum verschwindet; wir sind nur noch eins.
Erst Stunden später, als draußen schon der neue Tag anbricht, merken wir dass die Zeit nicht stehen geblieben ist. Engumschlungen liegen wir beide auf der schmalen Untersuchungsliege in meinem Raum. Hoffentlich hat uns niemand gehört... das gibt ein Getuschel unter den Hilfsschwestern. Aber jetzt ist mir das völlig egal. Ich bin nur glücklich und wünsche mir nichts sehnlicher, als dass dieses Glück niemals endet.
Wer hätte je gedacht, dass ich meinen Traumprinzen in einer kleinen Bäckerei in Southdeering finden würde...
Verliebt schauen sich die wunderschöne Krankenschwester Aduya und ihr überglücklicher Bäcker Gidorich tief in die Augen.
Sie sitzen an einem kleinen hölzernen Tisch in der schummerigen Ecke eines winzigen, alten italienischen Restaurants. Ihre Hände sind in der Mitte der Tischplatte, auf der Rot-Weiß karierten Tischdecke, fest in einander verwoben. Bei fahlem Kerzenschein haben die beiden soeben die besten Bucatini all'amatriciana ihres Lebens gegessen.
Gido ist kaum in der Lage, sein Glück zu begreifen, als er nun, während er zärtlich ihren Handrücken streichelt, den ganzen Tag im Geiste noch einmal vorbeiziehen lässt.
Ohne lange zu überlegen hatte Aduya am Morgen, nachdem ihre Mitarbeiter eingewiesen waren, sofort wieder frei gemacht, um diesen ersten Tag zurück in Chicago nur mit Gidorich zu teilen.
Während sie die letzten Anweisungen gab, war Gidorich kurz einkaufen gegangen. Gefrühstückt hatten sie dann auf ihrer Wiese, im Sonnenaufgang. Erdbeeren, Gebäck und frischen Kaffee!
Bevor die Sonne noch richtig heiß werden konnte, waren sie eng aneinander geschmiegt zurück zum Nibelaugenmobil geschlendert und erst einmal wieder Richtung Stadt gefahren. Noch auf dem Weg, während Gidorich den Wagen über staubige Landstraßen chauffierte, war Aduya an seine Schulter gelehnt eingeschlafen. Sein armes kleines Engelchen, war so erschöpft. Nachdem sie sich so fürsorglich um die kranke Mutter gekümmert hatte, kam sie endlich nach Chicago zurück, und er nahm sie sofort wieder in Beschlag, statt ihr erst einmal die Zeit zu gönnen, sich ein wenig auszuruhen!
Angekommen bei seiner Wohnung, trug er sie behutsam auf seinen starken Armen in sein Bett. Erfüllt von Glück beobachtete er, wie sich ihr wunderschöner Brustkorp im Schlaf sanft hob und senkte. Als sie 2 Stunden später wieder erwachte, saß er noch immer da und beobachtete sie. Er wollte nichts anderes mehr tun, bis an sein Lebensende!
Doch sogleich machte sie ihm klar, dass es noch viel bessere Dinge zu tun geben würde!
Nach einem letzten Innigen Kuss, machten sich die beiden auf den Weg in die Innenstadt. Während die Sonne langsam ihren Weg zum Horizont vollendete, flanierten die Beiden über die Einkaufsmeile und hielten hier und dort mal vor einem Schaufenster. Lachend zeigten sie immer wieder auf Kleinigkeiten in den Auslagen. Ganz alleine waren sie in ihrer Welt, der Trubel um sie herum in einer anderen, ausgesperrten Dimension!
Als plötzlich der Regen eingesetzt hatte, waren sie schnell in einen Hauseingang geflüchtet, hatten Schutz gesucht. Mit eingezogenen Köpfen hatten sie einander an den Händen haltend in die finsteren Wolken gestarrt. Die Augen voller Respekt, vor diesen Wassermassen.
Doch dann hatten sie einander wie auf ein geheimes Zeichen hin in die Augen geschaut und gleichzeitig zu lachen begonnen.
Sie machte den ersten forschen Schritt, zog ihn hinter sich her, und zaghaft zu Beginn, voller Übermut nur einen Augenblick später, tanzten die Beiden Hand in Hand, lauthals lachend, durch diesen herrlichen, warmen Sommerschauer. Schließlich hatten sie sich lachend auf die Suche nach einem Platz für das Abendessen gemacht. Doch die edlen Restaurants Chicagos hatten keinen Platz für zwei triefnasse Turteltauben gehabt. Gidorich wollte beinahe aufgeben und sie zurück zum Krankenhaus geleiten, als ihnen in einer schmalen Gasse plötzlich von einer winzigen, jedoch sehr dicken Frau der Weg versperrt wurde. Ein kurzes, jedoch bestimmtes Nicken nach links, in einen winzigen Weg, welcher die Runzelige, fast quadratische Frau kaum aufzunehmen in der Lage war.
Fragend schaute Gidorich zu Aduya, aber diese war bereits dabei, dieser kleinen Vision zu folgen.
Am Ende des Weges schließlich hatte die Frau eine Tür geöffnet, an welcher in bereits abblätternden, verblichenen grünen Buchstaben „Trattoria“ stand.
Und hier saßen sie nun. Ohne zu fragen, hatte die winzige, dicke Frau ihnen Die Pasta serviert. Und es waren die besten gewesen, die die beiden jemals essen durften.
Verschwommen spürt Gidorich ein Zwicken auf seiner rechten Handfläche.
„Hey, wo bist du denn?“, fragt Aduya kichernd. Mit strahlenden Augen schaut sie Gido an.
„Du bist ja völlig weggetreten“, lacht sie.
Fassungslos, dass dieses Glück wirklich ist, schaut er ihr tief in die Augen und sagt: „Das war ein wunderschöner Tag, mein Engel! Ich danke dir tausend Mal!“
Vom gestrigen Abend, oder eher gesagt vom heutigen frühen Morgen hatte sie nicht mehr viel mitbekommen. Allerdings riss der Wecker die beiden aus dem Schlaf heraus. Die Bäckerei lief schließlich nicht von alleine und Gidorich sollte nicht enttäuscht werden, wenn er aus seinem Urlaub wiederkam.
Ab ins Bad, einen schnellen Kaffee trinken und schon saßen Hag und Helena in seinem Höllengefährt. Zwar nicht ihr Lieblingsauto allerdings gewöhnte sie sich langsam daran, zudem mussten sie auch noch pünktlich an der Bäckerei sein. Es gab viele Frühaufsteher ind Chicago die zu ihrem Daily Mirror eine frische Brezel und einen guten Kaffee genießen wollten. In letzter Zeit schien der Daily Mirror einige Verspätungen zu haben, was den wenigen Andrang in der Bäckerei erklärte.
Die Rosen, die Gidorich in der Bäckerei verteilt hatte wurden aussortiert, die die an der Decke hingen waren schön getrocknet und konnten dort bleiben.
"Hey Darling, alles in Ordnung bei dir?" Hag sah kurz auf, wischte sich mit der Hand über die Stirn, was eine breite Mehlspur dort hinterließ. Er grinste und nickte. "Aber sicher Honey." Schmunzelnd schob Helena ihm einen frischen Kaffee herüber.
Schweisgebadet wacht er auf, vorischtig richtet er sich auf, die Schmerzen haben zwar nachgelassen aber sie sind immer noch da. Mit verzertem Gesicht sitzt er auf dem Sofa und starrt auf die vier Morphiumspritzen die auf dem kleinen Tisch liegen...
...lange sitzt er so da und denkt nach...
er entscheidet sich dafür keine zu nehmen "Das Zeug macht nur süchtig." sagt er sich.
"Jemand da?" ruft er, bekommt aber keine Antwort.
"Scheiße wo sind die alle?" mault Hag.
Vorsichtig erhebt er sich vom Sofa, sofort wird im schwindlig, Sterne tanzen vor seinen Augen.
"Los, du schafst das alter Junge." versucht er sich anzuspornen.
Die ersten schritte sind die Hölle, die Glieder sind steif vom vielen liegn. Langsam schlürft er durch den Laden. Vorsichtig lugt er um die Ecke in den Verkaufsraum. Das Schild mit der Aufschrift Closed hängt an der Eingangstür.
"Gut wenigstens sieht mich so kein Kund." dankt er, ja wem eigentlich?
"Wie lange habe ich geschlafen." grübelt bleibt er einige Zeit stehen.
"Was mach ich jetzt eigentlich, so ganz alleine hier?"
Er fängt an die Backstube zu durchsuchen. In einem Nebenraum findet er ein altes von Mehlstaub bedecktes Gramophone und irgendo tut sich auch eine Platte auf.
"Jetzt fehlen nur noch Kippen und Whisky." schmunzelt er.
Umständlich schleift er das Gramophone in die Nähe des Sofas. Auf dem kleinen Schränkchen, das ihm jetzt erst auffällt liegt eine Stange Lucky Strike.
"Glück muss man haben und Streichhölzer hat der gute Gido ja sowieso, wie soll er sonst die Öfen anschmeisen." sagt er laut zu sich selbst.
"Man wie tief muss man sinken um Selbstgespräche zu führen?" fragt eine innere Stimme.
Die schmerzen werden wieder schlimmer, es war schon zu viel Anstrengung.
"So jetzt noch den Whisky, wo hat Gido den gestern her gehabt?"
In einem kleinen Schränkchen in der Backstube findet er einen Vorrat.
"Wer kann es einem Einsamen man verübeln?" sagt er sich.
Die schmerzen steigern sich ins unermäßliche, hätte er doch auf der Station bleiben sollen?
Er macht das Gramophone bereit, zündet sich eine Zigarette an, öffnet die Flasch und genießt den Alkohol, das Nikotin und die Musik, wobei ihm die verrücktesten Bilder durch den Kopf gehen...
Er boabachtet die Umgebung schon eine Weile aus sicherer Entfernung.
Jetzt endlich traut er sich hervor.
Langsam und vorsichtig pirscht sich Gidorich an die Bäckerei an...
Hoffentlich ist jemand hier, denkt er.
Hag ist wohl auf! Diese Erkenntnis hat ihn unendlich erleichtert... Aber von den Anderen hat er nach wie vor keine Spur!
Keiner hatte etwas gehört.
Nervös fummelt er am Schloss zur Bäckerei rum. Er atmet tief durch, bringt den Schlüssel endlich ins Schloss, schaut noch einmal über seine Schulter und huscht ins Geschäft. Leise ruft er nach seinen Kumpanen...
Keine Antwort... Ohne Licht zu machen durchsucht er die Backstube und die Kammer. Keinerlei Anzeichen von Nibelangen... Und auch keine Notizen! Wo können sie nur sein?! Hoffentlich ist ihnen nichts passiert!
Erst jetzt, als er keine Ahnung mehr hat, was er als nächstes tun könnte, spürt er den Whisky und die Anstrengungen des Tages überdeutlich. Bei den Rosen hatte er seine Angst um die Anderen und seine Ratlosigkeit, seine Ohnmacht, beinahe vergessen... Kein Wunder bei solch einer begnadeten Gastgeberin... Und bei all dem Whisky, welcher von ihrem unvergleichlichen Verlobten, dem großen Oldgun, ausgeschenkt worden war...
Müde lässt sich der Bäckermeister in einen Sessel fallen und ist fast augenblicklich eingeschlafen...
Tipp des Autors, Lied starten, dann lesen, dann Video gucken
Panisch strampelt die Gestalt, die mit einem Sack über dem Kopf und gefesselt auf dem Boden in einem der Hinterzimmer der Bäckei liegt.
Auf einem Stuhl sitzend, die lehne an die Brust gedrückt und darauf die Arme verschrenkt, sieht Hag den hektisch zuckenden Körper an.
"Du weist warum du hier bist oder?"
"MMMMPPPFFF, HHMMMMM!!!"
Verärgert läuft Hag auf und ab... tritt gegen den Kopf des Mannes, der darauf hin zu Boden sackt.
Stille.
Hag setzt sich wieder auf den Stuhl, kramt aus seiner Hemdtasche die Zigarettenschachtel und Streichhölzer.
Rauchend starrt er auf die reglose Gestallt.
Wut keimt in ihm auf. "Warum zum Geier redet dieser Bastard nicht"
Er springt auf und tritt noch ein paar mal in den Körper.
Ein leises Husten ist zu hören, die Gestallt krümmt sich.
"Na endlich."
Hag reist dem Mann den Sack vom Kopf und nimmt entfernt den Knebel. Blut läuft aus den Mundwinkeln seines Gegenüber.
"Du Gott verdammter Bastard erzählst mir jetzt sofort was ich wissen will."
"A-a-a-ab-aber, i-i-i-ich, wa-wa-wa-weis wirklich nichts."
Langsam drückt Hag die Zigarette auf der Stirn seines Gegenüber aus.
Panische schreien Hallen durch den Raum.
"Glaub mir, dich hört hier keiner." hönt Hag.
zwei Stunden vergehen, in denen Hag, mit allen mitteln versucht die Informationen aus seinem gegenüber zu bekommen. Doch ohne Erfolg, in der Extase seiner Wut, Kreuzigt er den Mann an die Wand. Dort bearbeitet er in noch etwas mit dem Messer.
"HAG, HAG, WHAT THE FUCK!"
Gidos Hand packt ihn an der Schulter.
"Was zum Henker machst du hier? Scheisse, sieh dir an was du getan hast! Wer macht jetzt hier sauber?"
Wärend Gido das zu Hag sagt, zieht Gido seine Pistole und jagt der armen Sau an der Wand eine Kugel zwischen die Augen.
"Ach scheiß drauf, Hag. Komm erstmal mit nach oben"
...