Neugierig schaut sie sich um, während Gidorich noch schnell einige alte, noch herumliegende, Kleidungsstücke von Level 5 in einen Schrank wirft.
„Setz dich doch! Zu zeigen gibt es hier nicht viel… Sind ja nur 2 Zimmer!“
Ein zerfleddertes Kochbuch über Gebildgebäck zur Seite schiebend, setzt sie sich auf das kleine durchgesessene Sofa, welches in dem kleinen Wohn- und Esszimmer in der Ecke steht.
Während sie immer tiefer in diesen Morast von einem Sofa sinkt, wuselt er noch im Schlafzimmer rum.
Doch nun, da das eintauchen in die Sphären des Möbels beendet zu seien scheint, ist es doch durchaus bequem!
Fröhlich lächelt sie ihn an, als er endlich aus dem Schlafzimmer tritt.
Stolz strahlend trägt er sein Schifferklavier vor der Brust. Eigentlich ein recht stattliches Instrument, scheint es in seinen mächtigen Pranken fast wie ein Kinderspielzeug.
„Oh, spielst du mir etwas vor?“
„Aber gerne! Das Lied hat mir mein Vater beigebracht! Es kommt aus der alten Welt. Genau genommen Hamburg, das liegt auch an einer Küste! Aber in Deutschland!“
Das Lied
Sie scheint zwar anfangs schon recht beeindruckt, doch Gidorich wird schnell bewusst, dass dies wohl kaum die Art von romantischem Lied ist, mit dem man eine Frau verzaubert…
Auch sein
zweites Lied scheint außer einem leichten Kichern nichts in ihr auszulösen…
„Hmmmm, tut mir leid, aber romantische Lieder kenne ich einfach nicht…“
„Aber Gido, das war doch wundervoll!“
Sie versucht sich aus dem Sofa zu lösen… Zwecklos. Ohne seine Hilfe wird sie hier für immer gefangen bleiben, schießt es ihr durch den Kopf, sodass sie laut auflachen muss!
Als Gidorich den Grund bemerkt, nimmt er das Akkordeon in die Linke und hilft ihr mit der Rechten hoch. Rücklinks lässt er sich nun selbst in das Sofa fallen und zieht sie auf seinen Schoß.
Vorsichtig hält er das Musikinstrument vor ihren Bauch, führt ihre Hände auf die Tasten und beginnt die beiden Hälften des Instruments auseinander zu ziehen, sodass der Balg sich mit Luft füllt. Ein leiser Ton entsteht. Zärtlich legt er ihre zierlichen Finger unter die seinen und zusammen beginnen sie zu spielen.
An diesem Abend entsteht eine Melodie der liebe, welche in ihrer Schönheit niemals mehr übertroffen werden kann. Jedenfalls für die beiden...
Lachend, einander immer wieder mit verliebten Blicken und Händen betastend sitzen sie noch lange so da, als das Akkordeon schon längst unbeachtet in der Ecke liegt.
Er erzählt ihr von St. Pauli, einem Ort ganz ähnlich wie Southdeering, den er jedoch nur aus Büchern kennt, sie berichtet von ihrem Tag mit den Rosen. Sie lachen viel, berühren und küssen einander jedoch fast noch mehr!
Noch lange nachdem ihre Gespräche versiegt sind, liegen sie einander in den Armen.
Ihr Herzschlag ist zu einem einzigen stetigen Klang geworden, ihre Atmung gleicht sich an und gemeinsam werden sie müde.
Schließlich steht sie auf, nimmt seine große Tatze und zieht ihn hinter sich her ins Schlafzimmer.