Leicht nervös stapfe ich durch die grauen Gassen South Deerings und versuche mich zu erinnern, wo genau diese Spelunke gestern lag.
Irgendwo hier müsste…
Dann seh‘ ich es.
Ahja, da ist schon mal ein Teil der roten Farbe.
An der nächsten Ecke springt mir die nächste Farbe im tristen Grau Chicagos geradezu in die Augen.
Hier hab ich also die gelbe Farbe verwendet.
Und da scheinbar gleich Beide… Gemischt…
Naja, das geht ja noch. Über ein paar Blumen wird sich schon niemand echauffieren, denke ich und atme erleichtert aus. Ein paar bunte Stellen tun dieser Stadt doch richtig gut.
Ein breites Grinsen erstrahlt auf meinem Gesicht.
Erleichter wende ich mich ab um zurück zu Skinny zu gehen und ihm zu sagen, dass alles halb so wild ist.
Noch während ich mich drehe blitzt mir das Rot in die Augen.
Langsam nimmt Gestalt an, was eben noch hinter meinem Rücken lag.
Dann blicke ich es genau an und zucke sichtlich zusammen.
NEIN!
Unwillkürlich fährt meine Hand zu meinem weit offenstehenden Mund.
Auch noch mit dem Namen!! NEIN!
Panisch renne ich los.
Hoffentlich gehört das Gebäude nicht der Mafia. Bitte! Gott! Es sah aus wie eine Werkstadt oder so… Auf dem Garagentor war ein Logo. Nibelangen… Hoffentlich sind das keine Mafiosi!!! Das darf doch alles nicht war sein! Warum ausgerechnet mein Name???
Die Gedanken in meinem Kopf jagen sich, während ich angsterfüllt durch die Gassen rase.
Ich muss einfach nur schnell sein! Den Laden umbenennen… Das könnte reichen. Hoffentlich. Noch kennt mich keiner!
Schneller! Schneller!!!
Völlig außer Atem erreiche ich den Shop.
„Hi Chef.“, sagt Skinny, ohne von den Katalogen, die er gerade wälzt, aufzusehen.
„Bin grade fertig geworden…“
Ein schrecklicher Gedanke schießt mir durch den Kopf.
„Fertig? Womit Fertig?!“, schnaufe ich eine Nuance zu schrill.
„Na mit der Annonce… Alles erledigt, wie du es wolltest. Der Brief ist gerade per Eilkurier zum Daily Mirror gegangen.“ Er strahlt mich fröhlich an. „Wenn alles gut läuft, dann kennt morgen die gesamte Stadt unseren Namen! Vorausgesetzt, die akzeptieren, dass wir erst später zahlen…“
Ich sinke zu Boden.
„Fatcap? Was ist los? Hab ich was falsch gemacht???“
„Nein, du hast alles richtig gemacht… Und ich alles falsch.“
„Eilkurier…“, nuschel ich. „Vielleicht gibt es noch Hoffnung!“
Mit diesen Worten hechte ich auch schon wieder aus der Ladentür und auf dem schnellsten Weg zum Daily Mirror.
Hoffentlich komme ich nicht zu spät!