Nachdem ich meine Begegnungen per Lautsprecherdurchsage den Häftlingen mitgeteilt hatte, legte ich in meinem Büro die Füße hoch und genoss den Rest des Tages.
Doch schon am nächsten morgen wurde die bisher doch recht friedliche Stimmung zum ersten Mal unterbrochen.
Beim Frühstück hatte sich Robert McGrog an den falschen Tisch gesetzt.
Schnell stellte der athletisch gebaute schottische Einwanderer fest, dass sein Tischnachbar sein Gegner Decker20 war. Der sonst so friedliche und freundliche Zeitgenosse aus Dunning blickte mit tiefgrimmigem Blick ins Gesicht seines 20-jährigen Gegenübers und ging mit einem lauten Gebrüll auf ihn los.
Mit 4 knallharten Schlägen wurde der gelernte Handwerker niedergestreckt und blieb benommen auf dem Boden liegen. Ein schnelles Eingreifen der Guards verhinderte schlimmeres. Mr. McGrog wurde abgeführt und zu einer Nacht Isolationshaft verdonnert, ohne sein abendliches alkoholisches Heißgetränk.
Endstand: Robert McGrog vs. Decker20 0:7
Am Abend direkt nach Beginn des Kampftages herrschte die Ruhe vor dem Sturm, scheinbar war jeder der Inhaftierten auf der Suche nach dem idealen Plan den Kampf für sich zu entscheiden.
Am nächsten morgen dann war Schluss mit Frieden in Zellenblock 9. Schon beim Frühstück herrschte eine angespannte Atmosphäre. Es wurden grimmige Blicke ausgetauscht und die Augen und Ohren wachsam aufgesperrt.
Kurz nach 11 Uhr dann trat der bei den Buchmachernhochgehandelte Joghurt-Liebhaber aus den Alpen AlmiKurt aus seiner Zelle auf den Gang. Im selben Moment wurde sein Gegner, der Stummfilmschauspieler Stiller22 (bekannteste Rolle: Simple Jack in Tropic Thunder) aus der Tür seiner Zelle geschleudert und krachte unsanft gegen die Wand. Aus der Zelle des bekennenden Kannibalen trat eine muskulöse Gestalt auf den Gang und nickte AlmiKurt zu. „I can take it from here!“ sprach AlmiKurt und strich sich mit seiner Hand über den kahlgeschorenen Schädel. Stiller hievte sich mit ein wenig Mühe auf die Beine und gab seinem Gegner mit einer Handgeste zu
verstehen, bereit für den Kampf zu sein. Mit 2 schnellen Schlägen in die Magengegend eröffnete AlmiKurt den Kampf, gefolgt von einer linken gegen die Schläfe. Stiller ging zu Boden, rappelte sich jedoch schnell wieder auf und stürmte auf AlmiKurt los. Dieser wich aus, versenkte eine harte rechte im Bauch des Gegners. Stiller blieb die Luft weg und sackt auf die Knie. AlmiKurt nutze
diese Chance um einen harten Tritt in die Rippen von Stiller zu versenken. Nach 2 weiteren Schlägen
lag Stiller benommen auf dem Boden des Zellenganges. und AlmiKurt schlurfte mit geschwollener Brust zurück in seine Zelle.
Endstand: AlmiKurt vs. Stiller22 7:0
Kurz nach der Mittagsmahlzeit konnten laute Schreie und Anfeuerungsrufe aus dem hinteren Teil des Zellenblockes vernommen werden. Hier standen sich 2 Gangster gegenüber, die schon oft Seite an Seite für Ashburn im Überfall Blut und Schweiß vergossen haben. Der Sockenfetischist Mingo, die
beiden verschiedenfarbigen Socken bis an die Knie gezogen stürmte auf den Deutschen mit spanischem Migrationshintergrund los, der aufgrund der Tatsache sein tägliches „Mensch Ärger Dich Nicht Spiel“ mit Gangkollege AlimKurt frühzeitig beenden zu müssen, sichtlich angepisst wirke. Aleman legte all seine Wut in den ersten Schlag und verpasste mingo eine aufgeplatzte Lippe. Mingo erholte sich schnell von diesem Schlag und landete seinerseits einen Haken ans Kinn von
Aleman und versuchte einen zweiten Treffer direkt im Anschluss zu landen. Aleman tauchte elegant unter dem rechten Schwinger hindurch und erwischte mingoan der Schläfe und wich zwei Schritte zurück um einem weiteren Konter von mingo zu entgehen, der unbeeindruckt vom Treffer einen weiteren Schwingen probierte. Beide Kontrahenten blicken sich einige Sekunden in die Augen.
Aleman lies ein paar Handknochen knacken und trat einen Schritt nach vorne. Im selben Moment
sprang mingo auf Aleman los und konnte beide Hände um dessen Hals schließen und fing an seinen Gegner zu würgen. Mit aller Müh und Not konnte Aleman auch seine Hände um mingos Hals schließen und konnte seinerseits seinem Kontrahenten die Luft abschnüren. Mit all seiner Kraft drückte Aleman, seine Hände immernoch fest um mingos Hals geschlossen, seinen Gegner zu Boden
und konnte einen harten Tritt landen, der mingo einen halben Meter nach hinten schlittern lies. Aleman nutzte die Verblüffung um mingo mit einem finalen Schlag auszuknocken. Ein knapper Fight, der durchaus hätte anders ausgehen können, hätte mingo seine gefürchteten Schwinger ins Ziel bringen können.
Endstand: El Aleman vs. Mingo144 5:2
Im dritten Kampf des Tages konnte sich Sucher69 gegen FalseFriend durchsetzten. Obwohl der mit sehr viel grüner Inc Tätowierte Freund der alljährlichen „Chicagoer Schnitzeljagd“,
sein morgendliches Frühsportprogramm ausließ, im Nachthemd durch den Block schlurfte und lauthals
nach seinem Gegner verlange, blieb dieser den ganzen Tag fern. Da der unscheinbare Doppelgänger von Paul Panzer,
den ganzen Tag über nicht im Zellenblock gesichtet wurde, bleiben die Umstände der Niederlage weitestgehend unbekannt und können nur gemutmaßt werden. Im Laufe des Tages wurden Gerüchte
lauter, wonach sich FalseFriend den ganzen Tag im Telefonzellentrakt aufhielt und stundenlang die Gefängnisleitung per Telefon veräppelte.
Endstand: Sucher69 vs. FalseFriend 6:1
Die nächsten Partien werde ich kurz vor 20 Uhr bekannt
geben, um einem weiteren Missgeschick wie dem von Mr. McGrog vorzubeugen
Slevin