Ich denke man versucht hier mal wieder zu schubladisieren...
Meiner Meinung nach sind die Gründe da sehr vielfältig und man kann das nicht einfach über einen Leisten schlagen.
Ich persönlich habe mich lange sehr für die Rosen engagiert - ob dies nun in der Rolle des Paten, des Bashers oder des Warlord war. Als die Gang dann auseinandergebrochen ist, stand ich vor der Wahl wohin ich gehen sollte.
Nun, was waren meine Gründe?
1. Wollte ich sicher nicht nach dem Eintritt in eine neue Gang gleich wieder Verantwortung übernehmen in einer Funktion die mit viel Aufwand verbunden ist. Also sollte es eine Gang sein, die bereits solide organisiert ist, und in der ich mich erst mal ein wenig zurückhalten konnte. Dies hat nichts mit Verstecken zu tun, sondern damit, etwas mehr Freiraum für RL oder andere Aktivitäten in Chicago zu haben.
2. Hab ich als alter Knabe in Chicago einige Leute kennen und schätzen gelernt, die in etwa "meine Linie fahren". In dem Sinne ist es auch nicht erstaunlich, wenn sich viele alten Kumpels zusammenrotten. Es waren also mehr die Members als die Gang an und für sich oder ihre Position.
Es wurde hier einiges geschrieben, das ich genauso sehe - aber auch vieles womit ich überhaupt nicht einverstanden bin.
Die aus meiner Sicht grössten Fehleinschätzungen hier sind:
Dass man sich in einer der Top-Gangs besser verstecken kann - warum sollte sich ein Basher verstecken wollen? Und darum geht es doch - dass in den Top-Gangs eine hohe Anzahl an Bashern ist, darum kommt es doch auch zu der besagten 2-Klassen-Gesellschaft.
Im übrigen ist das mit dem Verstecken in einer der Top 10 sicher eher so wie Detention dies geschilgert hat und von Beine hochlegen ist da überhaupt keine Rede. Bei regelmässig mehr als 100 Angriffen pro Tag wird das Farmen echt zu einer risky Sache und keine Top-Gang hätte Freude wenn man sich dort bei Kriegen einfach auf die faule Haut legt.
Wäre ich in eine Gang gegangen die sich irgendwo im vorderen Mittelfeld befindet - sagen wir mal Rang 60 - 30 in der Hof, dann müsste ich kaum je mit einem Angriff rechnen. Ich könnte meine Gegner alle mal verhauen und hätte den Rest des Tages meine Ruhe.
Dass Gang-Grösse und Aktivität einen direkten Zusammenhang haben - Als die Rosen noch vollständig waren, gings im Gang-Chat zu jeder Tages- und Nachtzeit voll ab. Wenn es dabei Leute gab die sich etwas weniger zu Wort gemeldet haben als andere, dann lag das eher daran, dass nicht jeder ne Quasseltante ist. Auch bei den Maodi erlebe ich eine sehr aktive Gang bei welcher man die meisten jeden Tag irgendwo in der SB sieht. Wenn in einer 6er Gang einer eher der Stille ist, dann sind es halt bei 18 Leuten 3 - so what!
Dass ehemalige Top-Gangs gestorben sind - ich glaube nicht dass diese Gangs verschwinden werden und bin dagegen diese zu eliminieren oder irgendwie abzustrafen. Diese Gangs haben derart viel Substanz, dass sich irgendwann wieder ein Haufen finden wird, der sich in einer dieser Gangs niederlässt und wieder Schwung reinbringen wird. Sonst hätte man damals die Nibels löschen müssen und es wäre nie zu einem Comeback kommen können. Die GMCL war auch schon abgebrannt und erstrahlt heute in neuem Licht. Krisen werden immer wieder mal vorkommen, sei es bei Gangs weit hinten oder bei Gangs in den Top 20 - allerdings werden die bei den Tops von allen wahrgenommen und sorgen für Aufsehen.
Was ich persönlich gefährlich finde für eine Topgang ist vielmehr der Punkt, dass man aus Ehrgeiz oder unter Druck den Gang-Spirit verliert und plötzlich eine Gang nicht mehr aus einem Gefüge von gleichdenkenden Spielern besteht, sondern dass Leute gesucht werden, die primär mal viel Gangruf einbringen können. Dabei ist es doch viel wichtiger, dass die Leute zusammenpassen, auch wenn man dabei mal einen Rang einbüssen sollte. Hier könnte man die G-Söx als Beispiel nehmen wie sich das entwickeln kann - die Gang hat sich auf ihre freche und laute Art nach vorne gekämpft und dabei wurden immer mehr Leute aufgrund ihres Kampfpotentials und nicht aufgrund ihrer Art an Bord genommen - wenn man sich die heutige Konstellation anschaut, sind das nicht mehr die aufstrebenden Underdogs, sondern eine Gruppe von gut geskillten Bashern - vom "harten Kern" sind nur noch wenige übrig geblieben. (etwas überspitzt formuliert) Dies ist der Preis des Erfolges.
seine persönliche Meinung abgebend, Sunny (the...anyway)