Wieder ist ein Tag vergangen, wieder ein Tag an dem ich die Interessen unserer Organisation mit Nachdruck vertreten musste. Nun bin ich auf den Weg zu Nobody´s Red Eye Coffee Shop. Etwas zur Entspannung um den Tag zu vergessen ist genau das was ich jetzt brauche. Ich betrete den Laden und setze mich an meinen Stammtisch in der hinteren Ecke, von dort aus habe ich den Eingang und die Bar im Blick. Hier verkehren mir zu viel Gangstergrößen um ihnen den beim Trinken den Rücken zuzuwenden. Die Bedienung stellt mir ein Glas Whisky auf den Tisch und wendet sich wieder zum gehen, dreht sich aber noch einmal zu mir um „Sir. Hier war jemand der sich nach ihnen erkundigt hat“. „Jemand? Hat er seinen Namen gesagt, oder was er von mir wollte“, will ich von der Bedienung wissen. Doch sie kann mir nichts weiter dazu sagen. Nur das er den Eindruck vermittelte mich zu kennen, mehr nicht. Ich gebe der Bedienung 20$ für die Information, „Sie bekommen noch mal 20$ wenn sie mich wieder informieren falls der Mann hier wieder auftaucht und noch einmal 200$ wenn sie seinen Namen herausbekommen“. Mit einen Lächeln steckt er das Geld ein und geht wieder zur Bar zurück.
Wer mag das wohl gewesen sein, frage ich mich. Komme aber zu dem Schluss es heute auf sich beruhen zu lassen und widme mich wieder meinen Glas Whisky. Es vergeht einige Zeit da steh die Bedienung wieder vor mir, „Sir. Sie wollten doch das ich sie informiere wenn der Mann der nach ihnen gefragt hat wieder kommt? Nun er ist eben rein gekommen.“ Meine Neugier ist geweckt und meine Instinkte waren mich, also entsichere ich zur Vorsicht meine Waffen. „Wo ist der Mann“ will ich wissen. „Da drüben. Der an der Bar“ sage die Bedienung und zeigte auf einen kräftig gewachsenen Mann der sich grade was zu Rauchen anzündete. Von meinen Platz aus kann ich nicht beurteilen ob ich Ihn kenne. „Laden Sie ihn ein sich zu mir zu setzen“, beauftrage ich die Bedienung und drücke ihr noch die versprochenen 20$ in die Hand.
Ich beobachte wie er zu diesem Mann geht und mit ihm spricht. Dieser lässt sich von seinen Barhocker gleiten, greift sich ein Glas und kommt grade so als wenn ihn nichts und niemand etwas anhaben könnte zu mir an den Tisch. Er setzt sich so hin das sein Gesicht bei der schlechten Beleuchtung kaum zu erkenne ist und die Tatsache das er eine Sonnenbrille trägt macht es mir unmöglich zu erkenne wer es ist. „Moros. So treffen wir uns also wieder“, spricht er mich an. Seine Stimme ist ganz ruhig, und kommt mir irgendwie vertraut vor. Er scheint zu bemerken dass ich nicht drauf komme wer er sein könnte. „Was ist? Erkennst du einen alten Freund und Weggefährten nicht mehr“, lacht er mich an und zündet sich eine Kippe an. Das aufflammende Streichholz lässt mich sein Gesicht erkenne. „Du?“ rufe ich erstaunt aus, „Ich dachte du hättest die Stadt verlassen, oder seist gar Tod“. Lautes Gelächter ertönt, gefolgt von einem Hustenanfall. „Das könnte ich auch von dir sagen“, er zieht an seiner Zigarette und der Rauch den er mehr aus seinen Mund strömen lässt als das er ihn ausatmet verhüllt wieder sein Gesicht.
Mein alter Freund Smokey. Wer hätte gedacht dass ich ihn noch einmal wieder treffe. Zusammen haben wir so manchen Krieg geführt und noch öfter haben wir Seite an Seite für unser Viertel gekämpft. „Das muss gefeiert werden“ und ich bestelle noch ein Flasche Whisky, Smokey bestellt die besonderen Zigaretten. Viel haben wir uns zu erzählen. Jeder von uns hat sich auf seine Weise, mehr oder weniger erfolgreich, durchs Leben geschlagen.
Die Stimmung ist ausgelassen, was sich mit der zweiten Flasche Whisky noch steigern lässt. Die anderen Gäste sind schon lange gegangen und der Barmann wäre sicher froh uns los zu werden. Seine Seiten Blicke lassen keinen Zweifel daran dass er uns nicht traut. Wahrscheinlich hat er Angst die Stimmung könnte kippen und wir nehmen den Laden auseinander. „Komm Smokey, lass uns in
meinen Laden fahren. Da ist die Musik besser und ich habe noch ein Fass vom besten irischen im Keller“, schlage ich vor. Also trinken wir noch aus, lassen ein paar Scheine auf den Tisch liegen, sicher zu wenig aber was will der Barmann uns denn? Wir begeben uns zum Ausgang.
Kaum das die Tür hinter uns zugefallen ist und wir auf der Straße stehen hören wir Schüsse. Reflexartig zieht Smokey seine Browning und ich meine 45er. „Verdammt wo kamen die Schüsse her?“ brülle ich Smokey an. „Da die Gasse auf der anderen Straßenseite“ erwidert er. Schnell laufen wir über die Straße zu der Gasse und gehen links und rechts in Deckung. Smokey schaut vorsichtig um die Ecke. „Es ist zu dunkel, ich kann nichts erkennen“, und geht wieder in Deckung. Auch ich schaue in die Gasse, kann aber auch nichts erkennen. „Auf drei?“ frage ich ihn, was er mit einem Nicken bejaht. Ich fang an zu zählen, komme aber nur bis eins, da stürmt Smokey schon in die Gasse. „Der lernt es nicht mehr“, sage ich zu mir selbst mit einem Grinsen und stürme hinterher.
Wir sind ca. 50 Meter die Gasse entlang gestürmt als wir jemanden am Boden liegen sehen. Smokey sichert die Umgebung, ich hocke mich neben den am Boden liegenden Mann untersuche. Er hat drei Schusswunden am Oberkörper. Sein Blut hat den Boden getränkt und rinnt ihm aus Mund und Nase. „Er lebt noch“ rufe ich Smokey zu. „Es… es…“ versucht er uns was mitzuteilen. „Wer war das“ fragt Smokey ihn. „In meiner… Tasche…“ er greift mit zitternder Hand an seine Hosentasche. „Versuchen sie nicht zu reden, schonen sie ihre Kräfte wir holen Hilfe“ versuche ich ihn zu beruhigen. „Zu spät…*hust*… nehmt es an euch. Er darf…*hust*… darf es nicht…*hust*…“ Ich blicke zu Smokey, er zuckt mit den Schultern. Auf einmal greift mich der Kerl Kragen, erschrocken blicke ich ihn direkt in die Augen und sehe in Augen die voller Wahn sind. „Er darf es nicht in die Finger bekommen. Versprecht es mir“, dann verdreht er die Augen, gibt mit einem Röcheln seinen letzten Atemzug von sich und erschlafft. Ich schließe ihm die Augen, dann greif ich in seine Hosentasche. „Was ist das“, fragt Smokey. „Der Schlüssel zu einem Schließfach“