Natürlich könnte ich zu Frank und Razor gehen und sie beide einfach umhauen…
Aber warum sollte ich mir die Finger schmutzig machen? Ein wahrer „Mister Chicago“ kämpft nicht. Er lässt kämpfen!
Ich grüble eine Weile darüber, wie ich es am Besten anstelle und dann fasse ich einen Entschluss.
Zunächst schreibe ich Razor eine PN:
Nun noch die Nachricht für den Reaper:
Um punkt 12 am nächsten Tag warte ich am Pier.
Da kommen sie. Perfekt. Sofort beginnen sie auf einander einzuschlagen. Der Himmel verdunkelt sich ob dieser eindrucksvollen Zurschaustellung unbändiger Macht.
Da möchte man nicht dazwischen geraten (wenn man nicht meine Skills hat…)
Dann, endlich lichtet sich der Rauch und nur eine Silhouette schält sich aus der Staubwolke.
Es ist Razor. Er wirkt erschöpft und scheint nicht viel Lebensenergie übrig zu haben, doch er hat gewonnen.
Frank hingegen liegt am Boden und rührt sich nicht.
Ich halte mich versteckt und warte auf meine Chance.
Dann endlich wendet sich Razorblade ab und verlässt den Ort der Gewalt.
Als er verschwunden ist begebe ich mich schnell an seine Stelle und recke die Arme triumphierend in die Höhe. Schnell schießt mein Assistent ein Foto und wir ziehen uns so schnell zurück, wie wir gekommen sind.
Nun muss ich nur noch jemanden finden, der Razorblade für mich umhaut…
Also beobachte ich die anderen Kandidaten.
Doch solange ich auch warte: Keiner scheint dem Trockenrasierer gewachsen zu sein.
Dann muss ich wohl doch selber ran.
Da die Zeit drängt, bleibt mir nur ein Versuch. Schließlich muss mein Ergebnis zur Jury!
Ich schnappe schnell nach meinem Revolver und renne los.
In vollem Lauf stürme ich geradewegs auf Razor zu.
Dann passiert es.
Jemand muss heimlich meine Schleife geöffnet haben! Mein linker Schnürsenkel liegt frei. Wie in Zeitlupe sehe ich meinen rechten Fuß auf ihn treten und da passiert es.
Ich strauchel, stolper, überschlage mich, und rutsche auf dem Bauch in eine Pfütze vor Razors Füßen. Ist das aber unangenehm.
Schnell hebe ich meinen Revolver auf, richte ihn auf Razors Brust. Glücklich registriere ich die Furcht in seinen Augen und drücke ab.
Es klickt.
Schnell wird mir klar, was dort schief gelaufen ist. Die Pfütze ist schuld! Mein Schießpulver ist nass geworden.
So ein Pech!
Naja, danach hat er mich einfach auf dem falschen Fuß erwischt.
Normalerweise hätte ich für Razor ja gar keine Waffe gebraucht! Aber wenn es einmal schlecht läuft…
Wie dem auch sei, er hat sich einen Sieg erwürfelt. Kann vorkommen. Ich gönn ’s dem Kleinen sogar.
Und weil ich so großmütig bin schreibe ich ihm sogar ein kleines Gedicht:
Nach einer harten Jungend auf der Plantage
versetzte die Pflugangst der Banane den Bauern in Rage.
Du gibst keine Milch! Auch pflügen willst du nicht!
Ich schick dich in die Wüste, du gelbkrummer Wicht!
So wurde die Frucht in die Hitze verbannt.
Ein Fehlschuss für den Bauern, wie zu spät er erkannt‘.
Die Banane war krumm,
der Bauer war dumm.
Hatte nichts mehr zu essen
Starb allein und vergessen.
Und die Moral von der Geschicht‘:
Pflüge deine Bananen nicht!
Ich hoffe du verstehst die Botschaft, Razor…
Gruß,
Fat.